Sint Marie

1584, 1832, 1850

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Fort Sint-Marie am linken Ufer wurde 1584 zusammen mit Fort Sint-Filips von Alexander Farnese errichtet, um Antwerpen zu belagern. Zwischen diesen Forts wurde eine Pontonbrücke angelegt, die die Schifffahrt über die Schelde und damit auch die Bevorratung der Stadt blockierte. Sint-Marie spielte auch in der Schlacht bei Kallo (1638) eine wichtige Rolle, und das Fort war Bestandteil des Festungsdeichs im neunjährigen Krieg (1688–1697). Das Fort entwickelte sich weiter zu einem polygonalen Komplex mit sechs Bastionen und doppeltem Außengraben. Es wurden auch zwei Häfen angelegt: einer innerhalb des Forts und einer südöstlich davon. Da der Boden sehr moorig war, grub man inmitten des Forts einen Teich aus, um Erde für die Wälle zu gewinnen. Durch Anpassungen im Jahr 1832 und danach erhielt das Fort immer wieder einen anderen Anblick. 1870, nach dem deutsch-französischen Krieg, reichte die Befestigung am linken Ufer nicht mehr aus, und so beschloss man, eine Schanze – das „Verschanst Kamp Linkeroever“ – anzulegen. Zwischen Sint-Marie und dem neuen Fort Zwijndrecht wurde ein Festungsdeich angelegt, der auch als Schutz gegen Überschwemmungen durch den gefluteten Teil des Melselepolders diente. Später wurde in Sint-Marie dann noch eine Unterwasserbatterie für Torpedos angelegt. Seit 1961 ist das Fort ein Stützpunkt der belgischen Marine und Unterkunft der Schifffahrtsschule.

Trotz der vielen Anpassungen und eines Neubaus blieb die Grundstruktur erhalten: der doppelte Graben, der zentral gelegene Teich, die Unterwasserbatterie und die Kasemattenbatterie. Auch der Festungsdeich mit Graben blieb erhalten; er steht aber mit dem Fort nicht in direkter Verbindung.

 

Das Fort liegt unweit des Dorfs Kallo (Beveren); auf der Landseite sind die ehemaligen Wälle und der Festungsgraben noch gut erkennbar. Auf der Seite der Schelde fiel der Wall dem Bau eines Jachthafens zum Opfer.

 

Das Fort kann während der Tage der offenen Tür der Schule (KTA-Zwijndrecht – Cenflumarin) oder nach Terminvereinbarung besichtigt werden. Ein Rundgang oder eine Rundfahrt um den Festungsgraben ist nicht möglich.