Ãœber den Linien

Die „Staats-Spaanse Linies“ sind die Überbleibsel militärischer Verteidigungsanlagen aus dem 17. und 18. Jahrhundert, die während des Spanisch-Niederländischen („Achtzigjährigen“) Kriegs (1568–1648) bis zur französischen Zeit errichtet worden waren. Das Festungssystem erstreckte sich beiderseits der Landesgrenze von Knokke-Heist im Westen bis Antwerpen im Osten. Die Verteidigungslinien spielten nicht nur bei der Festlegung der belgisch-niederländischen Landesgrenzen, sondern auch im weiteren Verlauf der Geschichte der beiden Länder eine wichtige Rolle. Ein großer Teil dieser Linien und Festungen ist heute noch in der Landschaft sichtbar.


Einzigartiges Element
In der gesamten Region sind rund 60 Elemente noch mehr oder weniger sichtbar, variierend von Festungsstädtchen bis hin zu großen und kleinen Forts und Festungsdeichen. Von Hunderten von Forts sind nur noch im Boden Überreste zu finden. Nirgendwo sonst sind in einem so kleinen Gebiet (40 x 80 km) so viele Verteidigungsanlagen aus derselben Periode erhalten geblieben. Sie bestimmen nicht nur die Identität des Gebiets maßgeblich mit, sondern erklären auch die Lage der belgisch-niederländischen Grenze. Die Karte auf dieser Website bietet eine Gesamtübersicht über die Anlagen.


Erdbauten
Im Gegensatz zu den mittelalterlichen Burgen, die vor allem aus Naturstein gebaut wurden, und den Forts aus jüngerer Zeit, bei denen für große Elemente und Mauern häufig Backstein und Beton verwendet wurden, kennzeichnen sich die niederländisch-spanischen Verteidigungslinien durch Bauwerke aus Erde. Da an diesem Material in der Gegend kein Mangel herrschte, konnten die Befestigungen schnell und kostengünstig angelegt werden. Die meisten Forts waren früher auch bebaut; häufig mit hölzernen Wachtürmen und manchmal auch mit Soldatenunterkünften und Munitionslagern. Heute ist von den Gebäuden aus dieser Zeit nichts mehr zu sehen.


Flutung
Die Forts wurden an strategisch ausgewählten Stellen angelegt, beispielsweise an Flussmündungen oder erhöhten Wegen und Deichen. So erlaubten sie eine gute Kontrolle der Umgebung. Wenn sich der Feind näherte, wurden Deiche durchstochen, wodurch große Gebiete geflutet wurden. Später ging man bei solchen Flutungen kontrollierter vor. War die Bedrohung gewichen, wurden die überschwemmten Gebiete wieder trockengelegt.  Mit etwas Phantasie sind die Auswirkungen der aufeinanderfolgenden menschlichen Eingriffe von damals noch überall in der Landschaft zu sehen.
Eine ganze Reihe der einstigen Forts sind heute einzigartige Landschaftsdenkmale und wichtige Naturschutzgebiete. Die durch Erosion angegriffenen Wälle und Gräben bieten vielen Pflanzen und Tieren ideale Lebensbedingungen.


Blickfänger

Ein Besuch der Überreste der niederländisch-spanischen Verteidigungslinien ist ein unvergessliches Erlebnis. Auf dieser Website stellen wir Ihnen eine Auswahl der Sehenswürdigkeiten vor – auffallende Zeitzeugen zwischen den Deichen, Kanälen, Wasserläufen, Siedlungen und Naturgebieten, durch die sich das grenzüberschreitende „Krekengebiet“, eine von breiten Wasserrinnen und Buchten geprägte Landschaft.  Aber auch die anderen, hier nicht namentlich erwähnten Forts und Verteidigungslinien sind auf jeden Fall einen Besuch wert. Die Karte auf dieser Website bietet eine Gesamtübersicht über die Anlagen.