Fort Moerspui

1644

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Die Moerspui war im Mittelalter Teil einer Schifffahrtsroute, die Gent über Overslag mit Axel und Terneuzen verband. Infolge von Sturmfluten und absichtlichen Durchstichen im Achtzigjährigen Krieg hatte sich die Moerspui stark verbreitert; sie war jetzt auch dem Einfluss der Gezeiten ausgesetzt.

Nachdem Prinz Friedrich Heinrich 1644 Sas van Gent und einen Teil der Kommunikationslinie östlich der Festung erobert hatte, bauten die Spanier in aller Eile eine neue Linie entlang des in Nord-Süd-Richtung fließenden Vennebeek. An der Mündung des Vennebeek in die Moerspui errichteten die Spanier das nördlichste Fort der gesamten Linie: Fort Moerspui. Es handelte sich um eine große, fünfeckige Schanze mit einer Bastion an jeder Ecke. Das Fort bot Platz für 300 Mann. Zehn Tage, nachdem sich Hulst Friedrich Heinrich ergeben hatte, wurde Fort Moerspui an die Niederländer übertragen. Das Fort wurde mit Ulmen und Weiden bepflanzt und erhielt eine gepflasterte Hauptstraße mit Regenwasserabläufen. Es wurden ein Schulmeister/Prediger, eine Hebamme und, nach dem Bau einer Kirche im Jahr 1670, ein Pfarrer eingestellt. Die Reformierte Gemeinde von Zuiddorpe entstand aus der Besetzung dieses Forts.


Das Fort blieb bis kurz nach 1700 in Gebrauch, wurde aber schlecht unterhalten. 1701 wurde es noch von dem berühmten Festungsbauer Menno van Coehoorn instandgesetzt, aber nach dem Spanischen Erbfolgekrieg (1701–1714) wurde es dann geschleift.


Fort Moerspui ist eines der wenigen Forts der Republik mit fünfeckigem Grundriss. Die Konturen des Innenhofs sind noch an der fünfeckigen Baumbepflanzung mitten im Acker zu erkennen.