Fort Fuentes/Spinola

1595

Zurück zur Übersicht

Fort Fuentes wurde kurz nach 1591 errichtet, um das Land von Waas vor Angriffen aus Hulst zu schützen. Im selben Jahr gelang es Prinz Moritz, im Kampf gegen die Spanier die Stadt Hulst zu erobern. Danach gingen die Niederländer auf Raubzug in spanischem Gebiet, wobei unter anderem die Parochie-Kirche von Sint-Gillis-Waas schwer beschädigt wurde. Die Spanier reagierten darauf mit der Errichtung mehrerer Forts in dem schmalen, nicht überschwemmten Geländestreifen zwischen De Klinge und Kieldrecht.

Fort Fuentes spielte auch bei der Eroberung von Hulst durch die Spanier im Jahr 1596 eine wichtige Rolle. Landvogt Albrecht von Österreich (der spätere Erzherzog) hatte in dem Fort sein Hauptquartier eingerichtet, und hier diktierte er die Bedingungen für die Kapitulation von Hulst. 1626, nach einem misslungenen Angriff der Niederländer, wurde das Fort erneut verstärkt. Es wurde in Fort Spinola umbenannt, nach dem damaligen Oberbefehlshaber der spanischen Truppen, Ambrogio Spinola. Fort Spinola war ein quadratisches bastioniertes Fort, umgeben von einem Wassergraben und einem gedeckten Weg mit Glacis. Diese Verteidigungsanlagen konnten aber nicht verhindern, dass das Fort 1645 als Vorbereitung auf die Belagerung von Hulst von den Niederländern eingenommen wurde.

 

In den Friedensgesprächen nach dem Achtzigjährigen Krieg wurde bestimmt, dass Fort Spinola in niederländischem Besitz bleiben und so eine Enklave in spanischem Gebiet bilden sollte. Diese Vereinbarung erwies sich aber als Papiertiger. Ab 1673 lag das Fort im Deichvorland des Koningsdijk, wodurch es seine militärische Bedeutung verlor. Bis Anfang des 20. Jahrhunderts blieb die Befestigung relativ gut erhalten. Aufgrund der Sandgewinnung in der Umgebung und des Ausbaus eines Bauernhofs ist das Fort heute aber so gut wie nicht mehr sichtbar. Kürzlich wurde auf den Überresten des Forts ein Metallbanner aufgestellt, das den Radfahrern auf dem Koningsdijk die Lage des Forts anzeigt.