Die Kommunikationslinie östlich von Hulst

1586

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Zur Verteidigung gegen die Spanier ließ die Stadt Antwerpen 1584 unter anderem das „Land von Hulst„ unter Wasser setzen. Das Wasser reichte bis auf einige Kilometer an Hulst heran. Um zu verhindern, dass die Truppen der niederlĂ€ndischen AufstĂ€ndischen so nahe vor Hulst vor Anker gehen konnten, errichteten die Spanier 1586 Fort Zandberg. Das Fort lag am Ende eines SandrĂŒckens, der von Hulst aus bis zur WasserflĂ€che verlief. Zwischen Fort Zandberg und der Stadt entstand das Fort „De Grote Rape“. 1591 fiel Hulst erneut in die HĂ€nde der aufstĂ€ndischen NiederlĂ€nder, die zwischen der Stadt und dem Fort De Grote Rape ein neues Fort errichteten: De Moerschans. Beide Forts wurden in einen Festungsdeich mit gedecktem Weg zwischen Hulst und Fort Zandberg integriert. 1596 fielen Hulst und die Befestigungslinie erneut in die HĂ€nde der Spanier. Erst 1645 konnte Hulst von den NiederlĂ€ndern zurĂŒckerobert werden. Prinz Friedrich Heinrich ließ die Linie weiter verstĂ€rken. Zwischen der Stadt und Fort De Moerschans wurden zwei Bollwerke in den Liniendeich gebaut. Um 1700 ließ der berĂŒhmte Festungsbauer Menno van Coehoorn den Festungsdeich zwischen Fort De Moerschans und Fort Zandberg mit sieben Redans verstĂ€rken. So erhielt Fort De Moerschans seine endgĂŒltige Form mit Bastionen an jeder der vier Ecken. SĂŒdlich des Forts De Grote Rape wurden noch zwei weitere Befestigungsanlagen gebaut: „De Grote Kijkuit“ und „De Kleine Kijkuit“ (Großer und kleiner Ausguck). Über den neuen Deich des erst vor kurzem trockengelegten Kleine Kieldrechtpolders war der Befestigungsdeich nun nĂ€mlich leicht erreichbar.  An den Forts De Rape und Zandberg wurden VerstĂ€rkungen vorgenommen. 


WĂ€hrend des Spanischen Erbfolgekriegs wurden die Franzosen 1702 bei „De Kleine Kijkuit“ gestoppt. Im Österreichischen Erbfolgekrieg gelang ihnen jedoch der Durchbruch (1747); anschließend nahmen sie Hulst ein.

In der batavisch-französischen Zeit verlor die Befestigungslinie ihre Funktion. Sie wurde zusammen mit Hulst als Festung 1816 aufgehoben. WĂ€hrend des belgischen Aufstands wurden die Forts wieder von niederlĂ€ndischen Truppen besetzt. Obwohl Teile der Deichlinie und der Forts abgegraben wurden, ist die Linie relativ gut erhalten geblieben. Auf der Deichlinie verlĂ€uft ein Wanderweg, der von Hulst bis Fort Zandberg fĂŒhrt.